Facebook bekämpft Like-Baiting

Facebook: Schluss mit Spam und Like-Baiting

Letzte Woche hat Facebook eine Reihe von Änderungen seines Algorithmus angekündigt, die künftig die Qualität der Beiträge im Newsfeed der User verbessern sollen. Insbesondere das explizite „Betteln“ nach Likes und Shares (Like-Baiting), Links auf reine Werbeseiten (Spammy Links) sowie besonders häufig geteilter Content (Frequently Circulated Content) sollen dadurch unterbunden werden.

„Ziel des Newsfeed ist es, den richtigen Leuten die richtigen Inhalte zur richtigen Zeit zu liefern, damit sie keine für sie wichtigen und relevanten Geschichten verpassen.“ Mit dieser Aussage betont Facebook einmal mehr, dass der Qualität der Beiträge auf der Plattform grossen Wert beimisst. Gestartet wurde die Qualitätsoffensive im letzten Sommer, jetzt folgt gewissermassen die Fortsetzung. Die drei jetzt aufs Korn genommenen Praktiken sollen von den Nutzern besonders häufig als Spam markiert worden sein. Für Administratoren von Fanseiten gilt es, diese Inhaltsformen in Zukunft zu vermeiden.

Like-Baiting

Like-Baiting Beispiel Unter Like-Baiting sind Beiträge zu verstehen, die explizit dazu auffordern, den Beitrag – meistens ein Bild – zu liken, zu kommentieren oder zu teilen und dadurch eine grössere Reichweite zu erzielen. Facebook hat dazu ein typisches Beispiel veröffentlicht, wir sind kurz danach über ein „hübsches“ Beispiel aus der Schweizer Reisebranche gestolpert. Eigentlich sollte jedem Seitenadministrator klar sein, dass solche Inhalte keinen Mehrwert liefern und über kurz oder lang die Nutzer verärgern. Die Ironie an der Geschichte: Mit der Freigabe der Pinnwand für Gewinnspiele letztes Jahr hat Facebook selber zum beliebten Like-Baiting à la „Like & comment to win“ beigetragen. Betroffen sind nur Seiten, die regelmässig Like-Baiting betreiben. Nichts zu befürchten hat, wer mit normalen „Call to Action“ die generische Interaktion und Diskussion unter den Fans zu fördern versucht (z.B. durch offene Fragestellungen).

Frequently Circulated Content

Gewisse Bilder und Videos tauchen immer und immer wieder im Newsfeed auf, weil sie von vielen Nutzern oder Seiten geteilt werden. Eigentlich handelt sich sich also um gute und besonders virale Inhalte. Laut Facebook stufen die Nutzer allerdings solche Inhalte als „weniger relevant“ ein. Aus diesem Grund sollen Seiten, die häufig solchen Content veröffentlichen, an Bedeutung verlieren und die Inhalte entsprechend weniger Reichweite erhalten. Als Seitenadministrator sollte man sich also gut überlegen, ob man regelmässig solche andernorts populären Inhalte erneut posten will.

Spammy Links

Gemeint sind Beiträge, die auf Websites verlinken, die praktisch nur Werbung enthalten und keinerlei Mehrwert bieten. Oft wird dabei vorgetäuscht, dass der Link zu einem Fotoalbum führt – stattdessen landet man auf einer Seite mit Werbeanzeigen. Um die „Qualität“ eines Links festzustellen, analysiert Facebook, wie oft dieser Inhalt geteilt oder geliked wird.

Mehr oder weniger Reichweite für meine Seite?

Wer weiterhin regelmässig die beschriebenen Techniken anwendet muss wohl mit sinkender Reichweite für seine Beiträge rechnen. Wer hingegen interessante und für seine Zielgruppe relevante Inhalte veröffentlicht, darf sogar auf eine leicht steigende Reichweite hoffen. Denn durch die Verbannung dieser unerwünschten Inhalte wird im Newsfeed etwas Platz frei für guten Content. Oder wie Facebook es ausdrückt: The vast majority of publishers on Facebook are not posting feed spam so they should not be negatively impacted by these changes, and, if anything, may see a very small increase in News Feed distribution.